von Jolán Untch
Aufs Himmelspostamt Tag und Nacht
wird Sack um Sack mit Post gebracht.
Vom Nordpol bis nach Afrika
sind lauter Kinderbrieflein da.
Der Peter wünscht ein Schaukelpferd,
Mariechen einen Puppenherd,
ınen Sonnenschirm das Negerlein,
der Eskimo ein Schifflein fein.
Sankt Petrus schreibt gar sorgsam an
die vielen Wünsch' von jedermann.
Postenglein schwirren auf und nieder:
Denn Weihnacht, Weihnacht wird es wieder!
Hier seht ihr Püppchen ohne Zahl
im Puppenschneider-Himmelssaal,
sind ohne Röcklein - ohne Schuh -,
die Englein nähen, schneiden zu.
Röckchen, Jäckchen, Mütz' und Hos'
bekommen Puppen klein und groß,
das Babykind ein Taufkleid gar
und Rosenrot ein Band ins Haar.
Das Schuster-Englein bringt sodann
für jedes ein Paar Schuh heran.
Seht nur, wie schön die Puppen werden
für Ihre Weihnachtsfahrt zur Erden!
Wie sieht's nur in der Werkstatt aus?
Welch großer Lärm dringt dort heraus?
Da liegen Bretter kreuz und quer,
und Späne fliegen rundumher.
Hier hämmert man mit lautem Schall
an Ritterburg und Pferdestall,
leimt Autos, Wagen, Eisenbahn,
Schubkarren, Reifen, Schifferkahn.
Ein Kaufmannsladen wird gemacht,
dass jedem Kind das Herzlein lacht!
Ganz heiß wird es den Engelbuben
in ihren großen Schreinerstuben.
Den Pinsel tauchen fleißig ein
die kleinen Maler-Engelein.
Das Schaukelpferd, schön weiß und braun,
ist wild und feurig anzuschaun.
Das Segelschiff, den Hampelmann
malt man mit roter Farbe an,
den Kaufmannsladen leuchtend blau,
den Reifen bunt wie einen Pfau.
Der Elefant, schwarz wie die Nacht,
wird ganz besonders schön gemacht.
Und weiß lackiert ein Engelbübchen
die Wiege für das Puppenstübchen.
Motoren brummen, summen, knattern.
Maschinen, Autos, Bahnen rattern.
Hier wird geschraubt, dort wird gedreht,
dies Auto fährt, das Auto steht.
Das Flugzeug fliegt am langen Seil.
Durch Tunnels, über Berge steil
fährt dort die Eisenbahn heran
und pfeift, so laut sie pfeifen kann.
Lötkolben, Schraubstock, Eisenband
verwenden mit geschickter Hand
die Englein, die gar wohl verstehen,
mit den Maschinen umzugehen.
Der Christbaum ist gar wohl bedacht
und wunderschöner Schmuck gemacht.
Aus Silber- und aus Goldpapier
verfertigen die Englein hier
das glitzernde Lametta fein
und Gold- und Silber-Sternelein.
Die Tannenzapfen malt dort an
ein Engelbub, so schön er kann.
Aufs Himmelspostamt Tag und Nacht
wird Sack um Sack mit Post gebracht.
Vom Nordpol bis nach Afrika
sind lauter Kinderbrieflein da.
Der Peter wünscht ein Schaukelpferd,
Mariechen einen Puppenherd,
ınen Sonnenschirm das Negerlein,
der Eskimo ein Schifflein fein.
Sankt Petrus schreibt gar sorgsam an
die vielen Wünsch' von jedermann.
Postenglein schwirren auf und nieder:
Denn Weihnacht, Weihnacht wird es wieder!
Hier seht ihr Püppchen ohne Zahl
im Puppenschneider-Himmelssaal,
sind ohne Röcklein - ohne Schuh -,
die Englein nähen, schneiden zu.
Röckchen, Jäckchen, Mütz' und Hos'
bekommen Puppen klein und groß,
das Babykind ein Taufkleid gar
und Rosenrot ein Band ins Haar.
Das Schuster-Englein bringt sodann
für jedes ein Paar Schuh heran.
Seht nur, wie schön die Puppen werden
für Ihre Weihnachtsfahrt zur Erden!
Der kleine Engel auf der Bank
poliert die bunten Kugeln blank,
der große packt die roten Kerzen,
die Kringel und die Zuckerherzen.
In der Lebkuchen-Bäckerei
da geht das Backen eins, zwei, drei!
Ein Blech heraus - ein Blech hinein
mit Kuchen braun und knusperfein.
Lebkuchen, Plätzchen, Mandelstern
isst jedes Leckermäulchen gern;
auch Pfeffernüsse, Hutzelbrot
und Quittenschnitten süß und rot.
Christstollen gibt's mit Zuckerguß,
darin Rosinen und Haselnuß.
Da ist kein Ruh'n in diesen Tagen,
das wird euch jedes Englein sagen.
Und hier, der Himmels-Zuckerbäcker
kocht Schokolade - o wie lecker! -
backt Christbaumkugeln süß und bunt
und formt Kartoffeln kugelrund
aus Marzipan und Frucht-Gelee.
Der Engelsbub schlägt Eierschnee.
Es duftet süß und angenehm
nach Nuß- und Schokoladen-Crem.
Auf Plätzchen streut mit feiner Hand
ein Englein bunten Zuckersand.
Das kleinste darf den Topf auslecken.
O Kinder, muß das herrlich schmecken!
Ist alle Arbeit fertig dann,
geht eilig das Verpacken an.
Mit roten Bändern, Goldpapier
und weicher Watte packen hier
...
Copyright © 1950 im Sebaldus-Verlag Nürnberg
|